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Entwässerung Teil 1

Teil 1 = der Teil an den wir uns selber gewagt haben

Die Entwässerung war eine der Aufgaben die wir bis zum Stelltermin erledigen müssen. Da wir ansonsten (gar) keine Eigenleistung erbringen, haben wir entschieden den einfachen Teil der Entwässerung in Eigenregie auszuführen. Das bisschen buddeln kann ja nicht so schwer sein, und die Ersparnis von einigen Euros ist schließlich verlockend 😉

Geplant haben wir dafür 3 Tage an denen wir extra Urlaub genommen haben. In weiser Voraussicht war das extra Mittwoch bis Freitag, dass man im Notfall auch am Samstag noch weiter arbeiten kann.

Ich nehme an der Stelle eines vorweg: Es lief quasi alles gegen uns, aber immerhin haben wir unser Ziel erreicht.

Begonnen hat alles schon am Abend vor dem Start, als wir erfahren haben, dass der eigentlich geplante Bagger aus verschiedenen Gründen doch nicht zur Verfügung steht. Und wo bitte bekommt man jetzt um 21:00 Uhr noch ein Bagger her?? Gar nicht, also lieber direkt schlafen und am nächsten Tag weiterschauen.

Tag 1, Mittwoch:

Pünktlich um 7:00 Uhr standen wir zur Öffnung des nächstgelegen Baggerverleihs vor dem Tor. Und wir hatten Glück: Es war ein Bagger verfügbar! Leider konnte der nicht zur Baustelle gebracht werden, wir mussten ihn selber abholen...na ja irgendwie hat das Auto auch das gepackt.
Als nächstes haben wir die Abwasserrohre im Baustoffhandel gekauft, während der "Bauleiter" (=Papa) mit dem baggern angefangen hat. Als wir mit den Rohren wiederkamen hat sich schon das nächste Problem aufgetan: Ab 80cm Tiefe lief Grundwasser in den Graben. Da wir schon am hintersten Ende unter dem zukünftigen Garagenfundament durch mussten, haben wir direkt bei 80cm anfangen müssen. Bis zum Revisionsschacht hätten wir dann eine Tiefe von 110cm, um die notwendige Steigung einzuhalten.

Da sich im Wasser leider schwer Rohre verlegen lassen, haben wir den restlichen Tag nur ausgebaggert.

Tag 2, Donnerstag:

Über Nacht war der Grundwasserpegel noch mehr gestiegen. Ernüchterung. Den Großteil des Tages waren wir nur zu zweit, also wurde gebaggert und gebaggert...Eins haben wir auf jeden Fall schonmal gelernt: Bagger fahren. Am Ende des zweiten Tages waren die meisten Gräben ausgehoben. Der Optimismus stieg wieder.

Tag 3, Freitag:

Mit einer neu gekauften Schmutzwasserpumpe sollte es dem Wasser heute an den Kragen gehen! Und siehe da: Es funktionierte. Im Trockenen konnten dann gut die ersten Rohre verlegt werden.
Kurz nach der Mittagspause der nächste Rückschlag. Der Bagger leckte Öl. Und das leider nicht nur mit kleinen Tröpfchen. Ein Telefonat mit dem Baggerverleih, dann stand fest das wir erstmal keinen Ersatzbagger bekommen können.

Glücklicherweise konnten wir dann am Abend den eigentlich geplanten Bagger bekommen. Der restliche Tag war aber leider baggertechnisch eine Zwangspause. Da klar war, dass wir auch mit dem morgigen Tag nicht fertig werden würden, haben wir spontan noch für Montag Urlaub genommen.

Tag 4, Samstag:

Mit neuem Bagger und viel Unterstützung starteten wir motiviert ins Wochenende. Die Arbeit ging mit doppelt so vielen Leuten wie dem Tag zuvor schnell von der Hand. Zumindest so schnell wie es halt geht, wenn man in Sandsteinstücken baggert. Der Untergrund war im wahrsten Sinne "hart wie Stein". Ohne Bagger ging gar nichts. Und ausgerechnet aus diesem lief auf einmal Diesel aus. Zum Glück kam schnell Hilfe, der Bagger wurde repariert und wir konnten fertig ausbaggern. Leider wieder mit zwei Stunden Verzögerung.

Abends mussten wir im Gegensatz zu den vorigen Tagen auch schon um 17:00 Uhr aufhören, die Bauhelfer waren noch zu einem Geburtstag eingeladen und die Bauherrin hatte ein Fußballspiel. Zum Glück liegt der Sportplatz keine 100m entfernt, so konnte bis zur letzten Minute gearbeitet werden.

Tag 5, Montag:

Nach der sonntägigen Pause starteten wir Morgens in den Schlussspurt. Es waren nur noch circa 5 m Rohr zu verlegen, den Rest würde der Tiefbauer machen.

Schon Mittags hatten wir den Rest der Rohre verlegt. Leider war bei der Stadt keiner für die Abnahme erreichbar, so dass wir die Gräben nicht zu machen konnten.

Als Aufgabe für den Tiefbauer bleiben also an dieser Stelle:

- Herstellung der letzten 2m Rohre bis zu den Revisionsschächten
- Kernbohrung in beide Schächte
- Einführung in die Schächte, Abdichtung und Herstellung eines innenliegenden Absturzes
- Zuschütten der Gräben und einebnen für Gerüststellung

Ob ich die letzten 5 Tage nochmal so durchzeihen würde wenn ich alles im Voraus wüsste? Keine Ahnung. Ich habe Knochen und Muskeln gemerkt von denen ich bis jetzt nicht wusste, dass ich sie habe. Ich war wirklich froh als ich Dienstag wieder in meinem Bürostuhl saß.

Aber ich bin stolz, auf das was wir geschafft und es fühlt sich echt gut an selber ein paar (viele) Schweißperlen für das eigene Haus vergossen zu haben!😊

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